29. Feb. 2020
Die Schneeglöckchensuche war erfolgreich
Gemeinsame Familienwanderung der Spessartbundortsgruppen Glattbach und Goldbach
Glattbach. „Wer kennt diese Blume?“ fragt Heidrun Schuck, Vorsitzende des Glattbacher Gesellschaftsvereins, am 29. Februar und hält zwei zarte Pflänzchen mit Wurzeln, Zwiebeln, Blättern und Blüten hoch. „ Das sind Schneeglöckchen“ die prompte Antwort einiger Kinder. „Die habe ich heute in meinem Garten für euch ausgebuddelt, denn ihr seht nur den oberen Teil wenn wir gleich los gehen“ erläutert die Wanderführerin zu Beginn der Familientour.
34 Teilnehmer, davon die Hälfte Kinder, aus Glattbach, Goldbach aber auch aus Kleinostheim und Aschaffenburg waren am Treffpunkt. Das Jüngste, bei Mama im Tuch wie ein kleines Känguru, gut so, denn Kinderwagen tauglich ist die Wegstrecke nicht. Über die Wiesen hinter dem Kindergarten Storchennest zieht die bunte Schar frohgemut los. Gleich neben der Bank stehen drei einsame Schneeglöckchen, wenige Meter weiter werden sieben gezählt. Direkt am Pfad, von der Brombeerhecke geschützt, recken erstmals Frühlingsboten in großer Zahl die Köpfchen dem Himmel zu.
Eigentlich sollte die Tour zum Wald am Eichetsbach führen, doch dieser ist derzeit nicht begehbar. Sturm Sabine machte einen gehörigen Strich durch die Planung. Aus der Not eine Tugend machen: Dämmer Feld ist heute das Ziel. Auch hier hatte die Wanderführerin unter einer großen Weidengruppe unzählige Schneeglöckchen entdeckt. Leider war hier auch einiger Müll zu finden, schade fanden alle.
Erste Bärlauchblätter werden beschnuppert, alte Obstbaumriesen bestaunt. Die vermodernden Baumstümpfe mit Pilzen sind eindrucksvoll ebenso der hohle Stamm mit den Spechtlöchern. Dank Sicherung von Frieder und Markus aus Goldbach wird die Kahlgrundstraße wieder problemlos überquert und zurück geht es, den Berg hinauf zurück nach Glattbach. Unterwegs ein Kleingarten mit bellendem Hund, watschelnden Enten, munter scharrenden Hühnern und einem Hahn, der unbeweglich der lärmenden Schar entgegenblickt. „Der ist nicht echt“ vermutet ein Kind, doch nun dreht er den Kopf und schüttelt stolz sein Federkleid als wollte er sagen: „Ich bin sehr wohl echt!“
Durch den Wankelgrund – eine umgestürzte Weide liefert Zweige für Palmsonntag – geht es weiter. Fototermin bei Sonnenschein und viel Wind am Glattbach-Aschaffenburger Grenzstein mit dem alten A und 1725 – so die Vermutung, genau kann man die Zahl nicht erkennen.
Ein Blick auf das Aschaffenburger Schloss und gleich ist der Parkplatz am Weihersgrund in Sichtweite. Hunger und schmutzige Schuhe gab es schon, fast zwei Stunden waren im Flug vergangen. Ziel erreicht, die Kinder hatten ihren Spaß beim gemeinsamen Toben über die weitläufigen Streuobstwiesen.
Heidrun Schuck