Mit dem Wolf leben

Unter dem Titel „Mit dem Wolf leben – aber wie?“ hat der Deutsche Wanderverband (DWV) rechtzeitig zum Tag des Wolfes am 30. April ein Positionspapier erarbeitet.

Das unter Federführung von Theodor Arend, beim Deutschen Wanderverband (DWV) zuständig für das Thema Naturschutz, entstandene Papier räumt auf mit dem derzeit wieder häufig bemühten Trugbild des „Bösen Wolfes“. Arend: „Auch wenn es innerhalb des Wanderverbandes, unter dessen Dach rund 600.000 Menschen organisiert sind, sehr unterschiedliche Perspektiven gibt, besteht zumindest darin Einigkeit, dass der Wolf grundsätzlich in Deutschland zu Hause ist. Die Rückkehr in seinen ursprünglichen Lebensraum ist ein Meilenstein hinsichtlich der erwünschten Verbesserung der Biodiversität unserer Lebensräume.“

Das DWV-Positionspapier stellt fest, dass Wolfsbegegnungen auch in Gebieten mit etablierten Rudeln extrem selten seien, gefährliche Kontakte mit aggressiven Hunden oder Wildschweinen viel wahrscheinlicher. Die Rückkehr des Wolfes sei nicht nur aufgrund von Artenschutzvorgaben, sondern auch aus Naturschutzsicht zu begrüßen. Gleichwohl sieht der DWV bei Viehschäden berechtigte Ausgleichsansprüche der Landwirtschaft und fordert von der Politik dauerhafte Finanzierungsprogramme, die ökonomische Zusatzbelastungen wie die Errichtung von Zäunen oder die Anschaffung von Schutzhunden ausgleichen. Der Wanderverband schließt auch Situationen nicht aus, in denen der Wolf vergrämt oder erlegt wird. Schließlich fordert das Papier, die Lebensraummöglichkeiten und -erfordernisse für den großen Beutegreifer und effektive Vergrämungsmethoden intensiver zu erforschen.

Das Positionspapier gibt es zum Herunterladen unter www.wanderverband.de