In der Rolle von Urlaubsgästen

Wanderfreunde Mespelbrunn-Heimbuchenthal: Erste diesjährige Feierabendwanderung

„Nüwwä un rüwwä“ lautete das Motto der ersten diesjährigen Feierabendwanderung der Wanderfreunde Mespelbrunn-Heimbuchenthal, bezogen auf den Bach Elsava. Man könnte sagen, wir haben uns in die Rolle von Touristen versetzt, die nach ihrem Einchecken zu einem Kurzurlaub sich noch ein wenig die Beine vertreten und erste Eindrücke von der Umgebung sammeln wollen. Dazu haben wir uns unserem Wanderwart Markus anvertraut, um einmal zu testen, wie er sich in seiner Wahlheimat inzwischen auskennt.

Am Wanderheim ging’s los und gleich „nüwwä“, um durch die Schlossallee zum märchenhaften Wasserschloss zu gelangen, das noch im Winterschlaf lag. Jenseits des Krebsbaches führte der Weg wieder Tal auswärts zur Gruftkapelle „Maria Schnee“ mit ihrer Aussicht über das Unterdorf von Mespelbrunn und der Blickachse zur Herrnbildkapelle von Hessenthal. Der Weg zum Heimbuchenthaler Friedhof wart dank erfolgter Vegetationsarbeiten gut begehbar. Danach forderte uns die erste Steigung zum Sendemast am Steinberg, von dem der Handyempfang für Heimbuchenthal gewährleistet wird. In warmer Spätnachmittagssonne lag der Weg hinunter in den Glockenhofweg zur Zimmerei Stenger. Es wurden aber keine Holzhäuser mehr zusammengetackert, denn die Zimmerleute waren schon im Feierabendmodus. Vogelgesang begleitete den Aufstieg zum Krausenbacher Weg, der immer steiler wurde und die Gruppe auseinandergezogen hatte.

Bergab durch die Bäckershohle

Doch dann kam die Erlösung. Es ging bergab durch die Bäckershohle hinunter zur Elsavastrasse, aber bequem  war dieses Wegstück nicht, der kaum noch benutzte Hohlweg verdient das Prädikat „Kniebrecher“. Um so gemütlicher konnten wir dann an der Elsava entlang und wieder „nüwwä“ schlendern zur Kirche St. Martin. Sie war schon verschlossen, ein Besuch mit den „geerdeten“ Wanderschuhen wäre auch unfair gewesen gegenüber dem ehrenamtlichen Kirchenreinigungsteam. Vorbei am Hotel „Lamm“ fanden wir das Wasserrad in Betrieb, es erinnert an den Sztandort der ehemaligen Kullmannsmühle. Das Wasser plätschert nicht immer so munter über das Mühlrad, denn der Zulauf wird seit ein paar Jahren von den Biberfamilien reguliert, die sich zwischen Heimbuchenthal und Mespelbrunn wasserbaulich betätigen. Am Bach entlang war es inzwischen fast dunkel und empfindlich kalt geworden, so dass wir froh waren, ins vorgeheizte Wanderheim zu kommen. Dort konnten wir uns bei Knobelinchen, Brot und „Seppelchen“ von den acht Kilometern „rüwwä un nüwwä“ erholen. Dank gebührt unserem Wanderführer Markus und den „Heinzelmännchen“ vom Wanderheim.

Wolfgang Specht

Bild: Wanderfreunde Mespelbrunn-Heimbuchenthal e.V.