Frammersbach. Seit September 2018 ist Leben in der Bude des Wanderheimes der Heimat- und Wanderfreunde Frammersbach e.V. Der Waldkindergarten „Spessartfüchse“ nutzt das Gelände und die Räumlichkeiten des in den  50 er Jahren erbauten Waldhauses. Der Gründung ging ein Vortrag des Landesverbandes Waldkindergärten in Bayern voraus, schnell taten sich Eltern zu einer Elterninitiative und dann einem Verein zusammen. Knowhow und Ressourcen der Vereinsmitglieder werden genutzt. So etwa im Personalmanagement: alle drei Angestellten erhielten unbefristete Arbeitsverträge, für die nächsten 2-3 Jahre seien die Anmeldungen schon mal sicher, man hoffe natürlich auf ein langfristiges Projekt heißt es von Seiten der Vorstandschaft.  Für 15 Kinder aus dem Dorf plus einem Kind aus dem Nachbarort ist der Kindergarten vorgesehen, im Laufe des nächsten halben Jahres wird er voll sein. Schön geschmückt präsentieren sich die großen Fenster am Eingang mit selbst Gemachtem aus Naturmaterialien. Vor dem Wanderheim befindet sich ein Gestell, auf das bei Bedarf an Wanderfesten eine große Plane gespannt wird. Eine kleinere, gespendete Plane schützt die an den selbst gebauten Kindertischen werkelnden Kinder vor Schnee und Regen. Wenn man die Tische innen im Gruppenraum wegstellt ergibt sich durch die Bänke, die an allen Wänden angebracht sind ein Sitzkreis. „Wenn hier eine Besprechung vom Wanderverein ist, räumen wir die Tische wieder hin und unsere Sachen weg“ berichtet Schmidt. Für den Kindergartenvater und Vereinsvorsitzenden Dieter Kissner eine Win Win Situation. „Der Wanderverein profitiert davon, dass wir als Eltern hier das Gelände und die Räumlichkeiten mit pflegen. Die Wiese ist natürlich dafür jetzt ein bisschen matschiger als normal.“ So sieht das auch Wandervereinsvorsitzender Jürgen Neuwirth. „Die Hütte stand unter der Woche leer, und am Wochenende, wenn wir sie ab und zu brauchen, ist der Kindergarten zu.“ Der Holzofen und der Kamin in der Hütte wurde erneuert, ein Modell das für Dauerbetrieb geeignet ist und eine neue Küche eingerichtet. Hier half die Gemeinde mit den nötigen Geldern. Sicher auch ein Grund warum zurzeit in der Region die Waldkindergärten wie Pilze aus dem Boden sprießen. Geplant sind zwischen beiden Vereinen auch Kooperationen, wie etwa ein Sommerfest und verschiedene Wanderungen. Montag ist Ankommtag bei den Spessartfüchsen, Dienstag und Mittwoch wird die Gruppe geteilt und altersentsprechende Angebote gemacht. Donnerstags zumeist etwas geschnippelt und anschließend gegessen. Ansonsten bringen die Kinder ihre Vesper in Brotdosen selbst mit. Und Freitag ist Waldtag, das heißt die Gruppe hält sich nur zum Bringen und Abholen am Platz auf. „Wir haben hier verschiedene Ziele, zum Beispiel den Zauberkreis oder das Rehgehege“ erklärt Erzieherin, Sozialpädagogin und Naturschützerin Beate Lauter, die sich mit Kollegin Heike Steigerwald die 5 Tage aufteilt, Mathias Schmidt ist jeden Tag da. Zu den Rehen und einem Hochsitz ging es im Anschluss auch noch bei einer kleinen Wanderung am Rand des tiefen Spessartwaldes. Der Hochsitz ist durch die Lage vor dem Tal  eher ein Tiefsitz und kann von den Kindern ohne Leiter begangen werden. „Eine Eintrittskarte für das Kino, bitte“ bestellt ein kleiner Spessartfuchs an dem Ausguck, der wie eine Verkaufstheke aussieht. Wirklich großes Kino, Waldkino!

Text: Patricia Pitz