Auf der Suche nach dem Elwetritsch
Lange Zeit war es nicht sicher, ob die Suche nach den sagenumwobenen hühnerähnlichen Charaktervogel der Pfalz wegen der Corona-Krise stattfinden konnte. Doch dann am 17. Juli starteten wir bei hervorragendem Wanderwetter.
Zunächst ging es für die 19 Wanderfreunde der Wanderlust Breunsberg auf dem Annweiler Burgenweg über die Burgruinen Scharfenberg und Anebos zur Reichsburg Trifels. Auf dieser geschichtsträchtigen Burg hatte Kaiser Heinrich VI in den Jahren 1193/94 den englischen König Richard Löwenherz festgesetzt und ließ ihn erst nach einem stattlichen Lösegeld von 23 Tonnen Silber frei.
Am zweiten Tag stand eine Vier-Burgen-Tour von Nothweiler ins benachbarte Elsass auf dem Programm. Nach einem steilen Aufstieg zur Wegelnburg ging der Weg langsam wieder bergab. Ein unvergessliches Highligt war die herrliche Aussicht von der elsässischen Hohenbourg auf den gesamten Pfälzer Wasgau, das nördliche Elsass und die Hochvogesen.
Der dritte Tag führte die Wanderer von Dahn über die Ruine Altdahn und das Moosbachtal zu den Hohlen Felsen. Der letzte schweißtreibende steile Aufstieg vom Moosbachtal wurde belohnt mit der Sicht auf das beeindruckende Naturdenkmal der Hohlen Felsen mit den weit ausladenden imposanten Felsüberhängen.
Auf der Heimreise ging es am vierten Tag von Maikammer durch die Weinberge und den Esskastanienweg zum Hambacher Schloss, der Wiege der deutschen Demokratie. Hier zogen am 27. Mai 1832 ca. 30.000 Menschen zum Schloss hinauf, forderten Presse- und Meinungsfreiheit sowie die Einheit und Freiheit Deutschlands und Europas. Es wurde zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Flagge gehisst.
Insgesamt mussten in den vier Tagen 43 km zurückgelegt und ca. 1500 Höhenmeter überwunden werden. Bemerkenswert ist dabei, dass der älteste Wanderer mit 79 Jahren alle Touren mitlief.
Ach ja, da war ja noch der Elwetrisch! Leider ließ er sich nicht sehen (dafür aber zwei Schwarzstörche). Macht nichts – trotzdem vier schöne Wandertage!
Christiane Herzog-Staab
Burkhard Staab