Dialogforum „Rahmenbedingungen in Geocaching und Natursport“

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie kann Natursport so organisiert werden, dass möglichst alle Nutzergruppen in der Natur miteinander harmonieren? Antworten auf diese Frage hat das vom Deutschen Wanderverband  im Rahmen des Projektes „Natursport.Umwelt.Bewusst“ veranstaltete Dialogforum geliefert. Unter dem Titel „Rahmenbedingungen in Geocaching und Natursport“ diskutierten Ende Januar in Winterberg gut 50 aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Akteure aus Forstwirtschaft, Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus sowie dem Natursport Möglichkeiten eines harmonischen Miteinanders. Weiteres entnehmen Sie bitte beiliegender Pressemitteilung. Für deren Veröffentlichung wäre ich Ihnen sehr dankbar.  

 

Perspektive wechseln

Warum es sinnvoll sein kann, wenn Geocacher, Wanderer, und Mountainbiker in die Rolle des jeweils anderen schlüpfen, war Thema eines vom Deutschen Wanderverband kürzlich organisierten Forums in dem Ort Winterberg. Klar wurde dort auch, wie schon eine kleine Klingel Konflikten vorbeugt.

Wie kann der Natursport so organisiert werden, dass möglichst alle Nutzergruppen in der Natur miteinander harmonieren? Antworten auf diese Frage hat das vom Deutschen Wanderverband (DWV) im Rahmen des Projektes „Natursport.Umwelt.Bewusst“ veranstaltete Dialogforum geliefert. Unter dem Titel „Rahmenbedingungen in Geocaching und Natursport“ diskutierten Ende Januar in Winterberg gut 50 aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Akteure aus Forstwirtschaft, Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus sowie dem Natursport Möglichkeiten eines harmonischen Miteinanders.

Konsens bestand darin, dass angesichts einer Individualisierung im Natursport vielerorts zunehmend rücksichtsloses Verhalten zu beobachten sei. Um das zu ändern sei es nötig, die Menschen zu einem Perspektivwechsel zu bringen. Projektleiter Erik Neumeyer: „So kann man ihnen zeigen, dass auch die Interessen der anderen ihre Berechtigung haben.“ Dies sei Voraussetzung gegenseitiger Rücksichtnahme, ebenso wie die Entwicklung tragfähiger Kompromisse im Umgang miteinander. Dabei sowie bei der Umsetzung und Ausgestaltung der Rahmenbedingungen im Natursport – darin waren sich alle Referentinnen und Referenten ebenso einig – spiele die persönliche, direkte Kommunikation unter den Akteuren eine entscheidende Rolle. „Dafür müssen Strukturen geschaffen werden“, so Neumeyer. Eine Hilfe hierfür sei das vom DWV im Rahmen des Projektes „Natursport.Umwelt.Bewusst“ entwickelte Dialogkonzept. Dieser Ratgeber gibt Hilfestellungen für einen gleichberechtigten Dialog und den Austausch unterschiedlicher Sichtweisen.

Auch der Veranstaltungsort Winterberg hat sich etwas einfallen lassen, um Konflikten vorzubeugen. In und um Winterberg, wo in diesem Jahr auch der Deutsche Wandertag stattfinden wird, prallen sowohl im Winter als auch im Sommer viele unterschiedliche Natursportarten  aufeinander. Für ein harmonisches Miteinander der Besucher hat der Ort nicht nur einen Waldknigge entwickelt, sondern auch „Dat Winterberger Schelleken“, eine kleine Klingel, mit der die Freizeitsportler auf Rad- und Wanderwegen aber auch auf den Pisten der Skigebiete auf sich aufmerksam machen. Michael Beckmann, Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH: „Die kleine Schelle ist viel freundlicher als lautes Rufen und beugt schon deswegen Konflikten vor.“

Wie Regeln beschaffen sein sollten, um ein harmonisches Miteinander der unterschiedlichen Akteure zu erreichen, wurde ebenfalls in Winterberg diskutiert. Ergebnis: Nur wenn Regeln für die Menschen, die sie betreffen, nachvollziehbar und transparent sind, werden sie auch befolgt.

Ein weiteres großes Thema während des Dialogforums waren die Digitalisierung und ihre Folgen für den Natursport. Vorteilen wie der schnellen Verfügbarmachung von Informationen etwa zu Naturschutzgebieten oder der unkomplizierten Wege- und Tourenplanung stünden Risiken gegenüber. So erschwere die Digitalisierung eine Besucherlenkung zugunsten des Naturschutzes, wenn ungefilterte Routentipps einiger Natursportler Schutzgebiete von Tieren und Pflanzen ignorierten. Hier, so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums, müssten die Betreiber von Portalen, welche diese Routen veröffentlichen, mehr Verantwortung übernehmen und Informationen entsprechend  filtern. Neumeyer: „Schließlich sind die Betreiber die Hauptprofiteure dieser Entwicklung.“ 

Zusammenfassungen dieser und weiterer Veranstaltungen im Rahmen des Projektes „Natursport.Umwelt.Bewusst“ sowie das im Projekt entwickelte Dialogkonzept und die Ergebnisse einer großen Befragung des DWV von fast 6.000 Natursportlern gibt es unter www.natursport-umwelt-bewusst.de unter „Downloads“.

Das Projekt „Natursport.Umwelt.Bewusst“ wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.