Erlebniswanderung auf der Birkenhainer Straße

Der Spessartbund, Ortsgruppe Kleinostheim, setzte am 23. Oktober seine Wanderung auf dem Fernwanderweg Birkenhainer Straße fort. Es war die 3te Etappe von Flörsbach zur Bayrischen Schanz. (1. und 2. Etappe führte von Hanau-Neuwirtshaus bis zum Wiesbüttsee). Bei dieser Etappenwanderung wollen wir den besonderen Charakter und die Historie dieses mittelalterlichen Heeres- und Handelswegs zu Fuß erleben.
Die Wegmarkierung schwarzes B auf weißem Grund zeigt uns den Weg. Start war der Wanderparkplatz Hosewieschen bei Flörsbach. Nach der Begrüßung durch unseren Wanderführer Wolfgang Lippert, ging es leicht aufwärts zum Engelberg, wo sich die beiden Fernwanderwege Eselsweg und Birkenhainer Straße kreuzen.
Ab dann führte der Kammweg ohne nennenswerte Steigung oberhalb von Flörsbach, Kempfenbrunn und Lohrhaupten entlang zur Bayrischen Schanz. Herbstlicher Wald wechselte sich ab mit großflächigen Wiesen und Feldern. Zwei Straßen mussten überquert werden. Am Rastplatz Wachhütte erinnert eine Informationstafel an einen gemauerten Unterstand für Wachleute, die Reisenden Geleit anboten.Der Unterstand wurde 1945 abgerissen. An der Schutzhütte hielten wir Rast. Der Wald wurde bald verlassen. Am Waldrand entlang sah man die großen Felder und Wiesen oberhalb von Lohrhaupten. Früher wurde diese Strecke „Weinstraße“ genannt, heute Birkenhainer Straße. Immer wieder erinnern alte Grenzsteine an die Königreiche von Preußen (KP) und Bayern (KB). Heute ist es die Grenze der Landkreise Main-Kinzig und Main-Spessart. Nach der Überquerung der ST3199 führt ein schöner Waldpfad aufwärts bis zum  Hermannsbrunnen. Früher gebaut als Viehtränke für die Viehtriebe von Osteuropa nach Frankfurt. Leider ist der Brunnen verfallen. Ab dem Standortwegweiser Hermannsbrunnen sind es noch 400 m bis zur Bayerischen Schanz. Nach dem 30-jährigen Krieg um 1678 wurde damals ein Zollhaus errichtet. Heute ist die
Waldschänke Bayrische Schanz das höchstgelegenste Wirtshaus im Spessart (531m üNN) und beliebt bei Wanderern und Bikern. Wolfgang Lippert schenkte der Wirtin Micheala Münch die Ausgabe des SPESSART von 6/2022, in der ein ausführlicher Bericht über die Geschichte der Bayrischen Schanz und ein Interview abgedruckt ist. Frau Münch war überrascht und sehr erfreut darüber, denn sie hatte den Bericht vorher nicht bekommen.
Für viele der Teilnehmer war diese Gegend im nördlichen Spessart unbekannt; umso schöner war es, eine neue Landschaft kennen zu lernen.
Die kompakte Wandergruppe mit 18 TN bedankte sich beim WF in Erwartung auf die 4.Etappe: Von der Bayrischen Schanz bis Gemünden im April 2023. Dann sind die 71 km geschafft. Frisch auf!

Text und Fotos: Wolfgang Lippert

An der Bayrischen Schanz

Wanderparkplatz Hosewieschen (Start der Wanderung auf “B”)

Wandergruppe vor den frischen Baumfällungen, die den B-Weg versperrten in der Nähe des Hermannbrunnen

Infotafel Wachhütte

Alter Grenzstein mit KP für Königreich Preußen