Storchennestkinder als Mülldetektive unterwegs. 

Glattbach. Müll ist derzeit Thema im Kindergarten, so auch bei der monatlichen Wandertour im März. Bei der Begrüßung am Kindergartentor wird die Wanderführerin Heidrun Schuck vom Gesellschaftsverein sogleich korrigiert, als sie zum „Mülldetektiv-Spiel“ aufruft. „Wir sind Mülldetektive – wir spielen nicht!“ der energische Einwand eines Jungen.

Mit Handschuhen, festen Müllsäcken und Stofftaschen ausgerüstet starten 19 Kinder mit drei Erzieherinnen ihre Müllsammelaktion im umliegenden Feld. Weithin sichtbar der erste blühende Baum. Gleich posieren alle vor dem herrlichen Exemplar, das deutlich macht, es wird tatsächlich Frühling, nicht nur im Kalender!

Steile Wiese hinunter rennen, das macht Spaß! Nicht alle schaffen das sturzfrei! Unter den alten Apfelbäumen hindurch einen Durchschlupf suchend erreicht die Gruppe eine kleine Lichtung. Doch was liegt hier, weit ab von Wegen: Unzählige Bier-und Weinflaschen, Pappbecher, Dosen und sonstigen Unrat haben Zeitgenossen wohl schon vor längerer Zeit mitten in der Wiese liegen gelassen. Zuerst wird mittels Fotos dokumentiert und dann gemeinsam eingesammelt. Die Taschen sind richtig schwer: Man beschließt sie zwischen zu lagern und auf dem Rückweg mitzunehmen.

Weiter in Richtung Waldrand am Röhrsgraben geht es. Herrlich grüne Wiesen laden zum Toben ein. Eine sehr niedrig gewachsene Eiche ist wie geschaffen zum Klettern. Gegenseitige Hilfe ermöglicht vieles, die eigenen Fähigkeiten werden ausgelotet und manchmal auch überschätzt. Völlig überraschend die Landung auf dem Hosenboden, kurzes Entsetzten, eine Träne und weiter geht es mit dem Erforschen.

Organisierte Spiele bedarf es in der Regel nicht. Die Natur hat so viel zu entdecken. „Schau mal, ich hab eine Nuss gefunden“ zeigt ein Junge stolz sein Fundstück der Wanderführerin. Sogleich widerspricht ein anderes Kind: „Das ist eine Eichel, da sind noch die Hütchen“, das sich offenbar schon gut auskennt.

„Dort ist ein weißer Stein mit einem rot-weiß gestreiften Pfosten daneben“ kommt ein kleines Mädchen angerannt und nimmt die vermeintlich Allwissende an die Hand. Ein GPS-Punkt wird gesetzt und Heidrun verspricht auf der Karte zu Hause nachzusehen, ob das die Gemeindegrenze ist, der Stein liegt tief im Erdreich, keine Inschrift zu sehen. Kennzeichnet der weiter entfernte weißgestreifte Pfosten vielleicht nur eine Grundstücksgrenze?

Im weichen Lehmboden sind Abdrücke zu sehen, in der Schlehenhecke unverkennbar Durchschlupfe von kleinen Tieren. Hungrig wird das Vesper auf den querwachsenden Akazienstämmen sitzend verspeist. Es geht weiter mit Kletterpartien, Sammelaktionen von Schneckenhäusern und Holzstöcken. Viel zu schnell ertönt Liobas Pfeife, die zum Sammeln und Antreten des Rückwegs ruft.

Die gefundenen Pfandflaschen werden im nahen Einkaufsmarkt abgegeben, die übrigen Glasflaschen in Sammelcontainern entsorgt.