Studie: „Natursport in Deutschland“

Mitglieder gewinnen

 

Wie können Vereine bislang nicht organisierte Wanderer erreichen und sie so für die eigene Organisation gewinnen? Darauf antwortet die kürzlich veröffentlichte Studie „Natursport in Deutschland“ des Deutschen Wanderverbandes.   

 

„Natursport in Deutschland“ ist eine der größten Studien zum Thema Natursporttreibende überhaupt. An der Befragung nahmen 2.312 Personen, die Wandern, aber nicht in einem Wanderverein sind, teil. Studienleiter Erik Neumeyer: „Genau die sind für unsere Vereine besonders interessant, denn diese nicht organisierten Wanderer sind potenziell neue Vereinsmitglieder.“

Laut Studie sind Natursporttreibende überdurchschnittlich umwelt- und klimabewusst. Der Umwelt- und Klimaschutz ist danach für 23 Prozent aller Natursporttreibenden eher wichtig und für 76 Prozent sogar sehr wichtig. 61 Prozent der befragten nicht organisierten Natursporttreibenden meinen zudem, dass das Engagement für Klima- und Umweltschutz in Deutschland ausbaufähig ist. Studienleiter Erik Neumeyer: „Für mögliche Kommunikationsthemen heißt das, dass potenzielle Mitglieder im Rahmen von Themen in Zusammenhang mit der Natur und Umweltschutz gut zu erreichen sind.“

Gefragt hat die Untersuchung auch nach dem Einfluss der ausgeübten Natursportart auf die Reiseentscheidung. Rund zwei Drittel der nicht organisierten Natursporttreibenden gab an, dass der jeweils ausgeübte Natursport ihre Reiseentscheidung beeinflusst (65,4%). Damit bieten touristische Angebote sowie entsprechende Informationen Neumeyer zufolge wichtigen Kontaktpunkte, um nicht organisierte Natursporttreibende zum Beispiel über die Wanderungen des eigenen Vereins zu informieren.

Wichtig für so genannte Erreichbarkeitsansätze, also die Frage, über welche Medien und Medieninhalte Natursporttreibende gut zu erreichen sind, sind auch Aussagen darüber, ob die zu erreichenden Personen andere Natursportarten ausüben und mit wem sie ihre Freizeit verbringen. Laut Studie sind nicht organisierte Natursporttreibende zu über 85 Prozent auch in anderen Natursportarten unterwegs und werden oft von Familie oder Freunden begleitet. „Diese Gruppen haben also Einfluss auf einzelne Natursporttreibende. Für die Erreichbarkeit heißt das, dass ich Informationen auch in diesen Gruppen streuen kann, um nicht organisierte Wanderer zu erreichen“, so der Studienleiter. „Und wenn ich weiß, dass nicht organisierte Wanderer oft auch gerne Fahrrad fahren, kann ich meine Medienauswahl und Medieninhalte auch darauf abstimmen.“

Konkret gefragt hat die Studie nach den von nicht organisierten Natursporttreibenden genutzten Medien. Es stellte sich heraus, dass Online- Medien besonders beliebt sind, um sich über die jeweilige Natursportart zu informieren. Rund die Hälfte der Befragten gab an, dafür Webseiten (47,2%) zu nutzen und 34,4 Prozent tun dies über Facebook. Aber auch analoge Informationsquellen wie Zeitschriften (35,3%) und Bücher (29,2%) werden von nicht organisierten Natursporttreibenden genutzt. Jeder Dritte (33,4%) nannte außerdem „persönliche Empfehlungen“. Neumeyer: „Der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen.“ Und dann hat der Studienleiter noch einen weiteren Tipp: „Für alle Erreichbarkeitsansätze ist eine offene Beschäftigung mit den jeweils zu erreichenden Personen und das Verständnis für sie Voraussetzung.“

Die Studie „Natursport in Deutschland“ wurde im Rahmen des Projektes „Natursport.Umwelt.Bewusst“ durchgeführt. Das Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Die Studie „Natursport in Deutschland“ gibt es kostenlos zum Herunterladen unter https://natursport-umwelt-bewusst.de/gut-zu-wissen-natursport-umwelt-bewusst/#downloads